Pierrot Lunaire schlägt mit seiner surrealen, fragmentierten Traumwelt in den Bann und mutet in all seiner Melancholie erstaunlich modern an. Die von Schönberg gewählten Klänge – zwar atonal, aber noch nicht in der Zwölftontechnik notiert – werden zum Ausdruck tiefer innerer und seelischer Empfindungen. Gegliedert in dreimal sieben Gedichte scheinen die in Symbolen gehaltenen Erzählfetzen fast wie eine Social Media Timeline. Die Welt der tausend Möglichkeiten, die doch weitgehend außerhalb der eigenen Kontrolle liegen, wirkt so wie eine Analogie auf die kollektive Suche nach dem Selbst unserer heutigen Gesellschaft – frei, doch haltlos.
In diesem Sinne ist auch die Filminstallation des jungen Regisseurs Moritz Brachmann konzipiert. Surreale Traumbilder greifen die Geschichtsfragmente auf und begleiten den Hörer auf seinem Weg durch das ungewohnte Hörerlebnis.
5 Instrumente und 3 sprechende Sängerinnen widmen sich, dirigiert von Frank Maximilian Hube, Arnold Schönbergs Schlüsselwerk der Moderne. Der berühmte Melodramenzyklus, bestehend aus drei mal sieben Gedichten, begleitet den bizarr anmutenden Pierrot “mit wächsernem Antlitz” in eine schemenhafte Traumwelt.
Das Werk wird begleitet von einer kreativen Filminstallation des jungen Regisseures Moritz Brachmann.
Happy Birthday Mr. Schönberg!
Feiern Sie gemeinsam mit uns Schönbergs 150 jähriges Jubiläum und erleben Sie die faszinierende Traumwelt Pierrots. Changierend zwischen Sprache und Gesang, eingebettet in kalaidoskopische klangliche Schattierungen.
Ensemble
Luis Leonard König (Flöte)
Liangchieh Yao (Violine)
Paula Breland (Klarinette)
Semin Jeon (Cello)
Yang Wu (Klavier)
Gesang
Teil 1: Tania Renz
Teil 2: Amy Buttchard
Teil 3: Lisa Scheffler
Frank Maximilian Hube (Dirigat)
TONALi SAAL
Kleiner Kielort 3 – 5
20144 Hamburg
Eintritt gegen Spende
Eine Reservierung ist möglich im TONALi Ticketshop
(Ermäßigung gültig für alle Besucher:innen bis 27 Jahre, Studierende, Auszubildende, sowie Menschen mit Behinderungen, Erwerbslose und Empfänger:innen von Hartz IV/Sozialhilfe)
Freie Platzwahl
Foto: Moritz Brachmann