Magdalena Wolfarth

Pianistin

Magdalena schlüpft in ihre grünen Gummistiefel und greift nach der kleinen Hand, die sich auf Hüfthöhe bereit hält. Tür auf, Tür zu, abgeben. Tür auf, Tür zu, wieder ankommen, atmen und einsteigen.
Das heißt an jenem Tag ihren Gedanken freien Lauf zu lassen, sich Werk- und Komponistenlisten hörend, lesend oder am Klavier zu erschließen. Sie hat Programme im Sinn, die Ungehörtes mit Bekanntem verbinden, die von gesellschaftlicher Relevanz getränkt und persönlichem Mut geprägt sind. In der Kollaboration mit anderen KünstlerInnen sucht sie Kontraste und die Freiheit, aus gewohnten Mustern auszubrechen.
In der Herangehensweise kann sie dabei auf ihre Ausbildung zur Pianistin und Liedgestalterin zurückgreifen. Sie begann an der HfM Karlsruhe bei Roberto Domingos, führte sie zu Sergej Osadchuk nach Tromsø, brachte sie über Meisterkurse u.a. bei Gerold Huber und Anne Le Bozec in die Liedklasse von Mitsuko Shirai und Hartmut Höll, in der sie ihr Master- und Solistenexamenstudium mit Auszeichnung absolvierte.
Eine Zeit der Erfahrungen. Als Stipendiatin der Brahmsgesellschaft schlenderte sie in Baden-Badens Parklandschaften, als Ersatz übernahm sie Hartmut Hölls Part im Zwickauer Schumann-Haus, als Hoffnungsschimmer spielte sie nach Yehudi Menuhins Leitgedanken in Krankenhäusern und Altenheimen.
Die Zeit verstreicht an jenem Tag besonders schnell und schon heißt es wieder: Gummistiefel an, um mit der kleinen Hand zu verschmelzen, die ihrem Leben Sinnhaftigkeit, Tatkraft und die nötige Geduld schenkt.