Zwischen den Stühlen, da fühlt sich Franziska Hiller in ihrem Element. Am liebsten balanciert
sie auf der Schnittstelle von Schauspiel, Musiktheater und Performance. Dabei interessiert
sie die Suche nach Antworten auf universelle Fragen mit den Mitteln synergetischer
Kunstformen. Sie studierte klassischen Gesang an der HMT Rostock, der HMT Leipzig und
ergänzte ihre Ausbildung durch ein Auslandssemester in Houston/Texas. Als Solistin war sie
zuletzt in einer Hauptrolle in der interdisziplinären Stückentwicklung
WINTERREISE/WINTERREISE unter der Regie von Enrico Lübbe am Schauspiel Leipzig zu
sehen. Erste persönlich wegweisende Erfahrungen mit der Konzeptionierung von eigenen
Projekten konnte Franziska 2015 („Wunderland“, hmt Rostock), 2018 („Obsession“ Macht &
Missbrauch, WGT Leipzig) und 2020 („Traumlandschaft“ Klangcollage über Paula Ludwig)
sammeln. Im Frühjahr 2021 gründete sie gemeinsam mit zwei weiteren Künstler:innen das
Kollektiv Godot.Komplex und nahm erfolgreich am internationalen HUGO Wettbewerb für
neue Konzertformate teil. Der Godot.Komplex hat es sich zur Mission gemacht,
Konzertformate für eine komplexe Gesellschaft unter den Gesichtspunkten der Partizipation
und Sozialität zu entwickeln. Franziska wurde bewusst, dass ihre Wirkungskreise außerhalb
einer klassischen Opernkarriere liegen. Gesang begreift sie als ihr individuelles Mittel, um an
Konzert- und Bühnenformaten zu arbeiten, die Menschen zur Auseinandersetzung und
Reflexion mit sich und der Welt animieren.
