Natalia Prischepenko wurde im Herzen von Sibirien geboren und erhielt ihre erste musikalische Ausbildung von ihrer Mutter Tamara Prischepenko, die in der Sowjetunion eine gefragte Geigenpädagogin gewesen und bis heute ihre Mentorin ist.
In den jungen Jahren profilierte sie sich als herausragende Solistin, nicht zuletzt dank ihrer Erfolge bei mehreren internationalen Wettbewerben, wie dem Wieniawski-Wettbewerb, Paganini-Wettbewerb (gewonnen als 16-jährige), dem Tokio-Wettbewerb und dem Reine-Elisabeth-Wettbewerb.
Aus Liebe zur Kammermusik war Natalia achtzehn Jahre lang Primgeigerin des Artemis Quartetts. Das Ensemble sicherte sich einen Spitzenplatz im internationalen Musikleben, nachdem es den ersten Preis des ARD-Wettbewerbs 1996 und eineinhalb Jahre später den Premio Borciani gewonnen hatte.
Ein Gewinn dieser musikalischen und künstlerischen Symbiose ist für Natalia Prischepenko auch das, was sie bei Walter Levin, dem Alban Berg Quartett, dem Juilliard String Quartet, dem Emerson Quartet, Alfred Brendel und David Geringas lernte. Ebenso wie die Einsichten, die sie im persönlichen Kontakt und der Auseinandersetzung mit Komponisten wie György Kurtág, Jörg Widmann, Luigi Nono und György Ligeti bekommen durfte.
In dieser Periode ist außerdem eine umfangreiche Diskographie bei Virgin Classics/EMI entstanden – Einspielungen, die mit Preisen von hohem Prestigewert ausgezeichnet wurden, wie dem Gramophone Award, Diapason d’Or und dem Echo-Klassik.
Eine weitere Leidenschaft von Natalia Prischepenko gilt der Pädagogik. Als Professorin an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden und Dozentin zahlreicher Meisterkurse betrachtet sie diese Arbeit auch als eine Möglichkeit des Lernens und der persönlichen Entwicklung. Zusammen mit ihrer Mutter hat sie sich dabei der Aufgabe verschrieben, die Solisten von morgen nicht nur auszubilden, sondern sich auch um die Entfaltung ihrer Persönlichkeit zu bemühen.
© Carmen Delia Romero