Die Zeitschrift “Gramophone” bezeichnet Hubert Rutkowski als feinfühligen Klangpoeten. Seine Auftritte stehen der Aufführungspraxis Friedmans und Paderewskis nahe und werden als Gegensatz zu den aktuellen, häufig überdisziplinierten und durchstandardisierten Aufführungskonzeptionen rezensiert. Auch Alexei Lubimov lobt das besondere Gefühl für Freiheit, Form und sinnliche Freude in Rutkowskis Spiel.
Hubert Rutkowskis musikalische Interpretationen sind von einer leidenschaftlichen Bindung zur Ästhetik der alten Schule des 19 Jhs. geprägt. Die pianistischen Traditionen von Fryderyk Chopin, Theodor Leschetizky und ihren Nachfolgern wie beispielsweise Karol Mikuli, Moritz Rosenthal, Raul Koczalski und Artur Schnabel bilden daher den Grundstein seines künstlerischen Profils.
In den letzten Jahren setzte sich Hubert Rutkowski vermehrt mit den historischen Flügeln des 19. Jhs. auseinander. Als Pianist und Lehrer arbeitet er mit dem Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg zusammen und leitet eine Konzertreihe auf den Instrumenten der A. Beuermann Sammlung. 2013 nahm Hubert Rutkowski eine CD mit Werken Debussys am Erard Flügel (1880) für Piano Classics auf. 2015 folgte eine Einspielung mit Werken Chopins am Pleyel Flügel (1847).
Hubert Rutkowski ist Absolvent der Klasse von Prof. Anna Jastrzębska-Quinn an der F. Chopin-Musikakademie in Warschau. 2005 bis 2010 schloss er das Aufbaustudium (Konzertexamen) an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg in der Klasse von Prof. Evgeni Koroliov ab.
Ein wichtiger Moment in Hubert Rutkowskis Karriere war die CD-Aufnahme der Klavierwerke von Julian Fontana, eines Freundes und Schülers F. Chopins, sowie der Musik von Theodor Leschetizky für das Acte Préalable Label (2007, 2008). Im “Chopin-Jahr” 2010 nahm er die CD “Pupils of Chopin” mit Werken der Chopin-Schüler mit dem Label NAXOS auf. Seitdem gibt er regelmäßig Konzerte in zahlreichen europäischen Ländern, Asien, Lateinamerika und den USA. Hubert Rutkowski konzertierte u.a. im Rahmen des Schleswig Holstein Musik Festivals, des Festivals “Raritäten der Klaviermusik” Schloss vor Husum, des Paderewski Festivals in Los Angeles und des Artur Rubinstein Festivals in Lodz.
2007 gewann Hubert Rutkowski den Internationalen Chopin Klavierwettbewerb in Hannover. Er erhielt auch die Auszeichnung “Medalla per Unanimitat” beim Internationalen Klavierwettbewerb von Maria Canals in Barcelona (2006). 2013 wurde er mit dem renommierten Berenberg-Kulturpreis in Hamburg ausgezeichnet.
Hubert Rutkowski ist Gründer und Präsident der Theodor Leschetizky Musikgesellschaft in Warschau und Musikalischer Leiter der Chopin Gesellschaft Hamburg, sowie künstlerischer Direktor des Deutschen Klavierwettbewerbs Polnischer Musik an der HfMT Hamburg.
Im April 2010 wurde er als einer der Jüngsten zum Professor an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg berufen, wo er seit Januar 2014 die Klavierabteilung leitet.